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Pressemitteilung, 03. September 2021

HyStarter-Projektabschluss: Lausitzer Wasserstoffstrategie steht

Das HyStarter-Projektteam der Region Lausitz bestätigt den eingeschlagenen Weg und benennt auf der Abschlussveranstaltung am 03. September 2021 künftige Handlungsschwerpunkte für den Weg hin zur Wasserstoffregion.

Welche Rolle Wasserstoff in der zukünftigen Energieregion Lausitz spielen könnte und sollte, das wurde im Rahmen der Fördermaßnahme „HyLand – Wasserstoffregionen in Deutschland“ des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) im Zeitraum 2019-2021 diskutiert.

Das HyStarter-Projektkonsortium unter Leitung der Spilett n/t GmbH aus Berlin führte und organisierte den fachlichen Diskurs. In dem Prozess waren 18 Vertreter aus öffentlicher Verwaltung, kommunalen Ver- und Entsorgungsbetrieben, der (Erneuerbaren) Energiebranche, der Standort- und Quartiersentwicklung sowie aus Unternehmen und der Zivilgesellschaft in der Lausitz beteiligt.

Wasserstoff-Roadmap als Arbeitsgrundlage

Im Ergebnis haben sich die Akteure klar zu Wasserstoff als Baustein der zukünftigen Energieregion Lausitz positioniert und eine Wasserstoff-Roadmap erstellt. Sie ist Arbeitsgrundlage für das „Wasserstoffnetzwerk Lausitz DurcH2atmen“, um eine regionale Wasserstoffwirtschaft in den kommenden 24 Monaten in der Region zu initiieren. Darin werden die Rahmenbedingungen, Handlungsfelder, Akteure und Projektideen zum Aufbau einer Wasserstoffregion Lausitz skizziert. Sie gibt konkrete Hinweise auf zu entwickelnde Maßnahmen und Projekte sowie fehlende Akteure und Expertise.

Die Lausitzer Wasserstoffstrategie stützt sich auf 22 Handlungsfelder in vier Themenclustern: regionale H2-Erzeugung, H2-Ready-Infrastrukturen, emissionsfreier Verkehr und grüne Industrie- und Gewerbestandorte. Die dort laufenden Aktivitäten sollen durch die Wissenschafts- und Forschungseinrichtungen der Lausitz sowie Unternehmen aus den Bereichen Technologieentwicklung und Anlagenbau begleitet werden, um die umgesetzten Konzepte zu validieren, die Wirtschaftlichkeit der Vorhaben und Systemlösungen zu optimieren und eigene Produkte und Anlagen zu demonstrieren.

Gesellschaft soll Lausitz-Projekte entwickeln

„Vorgeschlagen wird, die Projektentwicklung und den Wasserstoffvertrieb durch eine noch zu gründende Gesellschaft zu realisieren, um die in der HyStarter-Phase begonnene interkommunal und branchenübergreifend erfolgreiche Zusammenarbeit bei Projekten auch zukünftig fortzuführen. Insbesondere bei der Erschließung europäischer Fördermittel erwarten die Lausitzer Akteure Unterstützung durch die Landesregierung“, so Nadine Hölzinger von der HyStarter-Projektleitung.

Aber auch aktuell hoffen Mitglieder des „Wasserstoffnetzwerks Lausitz –  DurcH2atmen“ auf Unterstützung der Landesregierung bei der Koordination des Hochlaufs von Wasserstoffbussen und -infrastrukturen im öffentlichen Nahverkehr im Rahmen der zeitnah erwarteten Förderung des BMVI. Denn derzeit stehen regionale Busbetreiber und Landkreise vor der Herausforderung, die Vorgaben des am 2. August 2021 in Kraft getretenen Gesetzes zur Beschaffung sauberer Straßenfahrzeuge umzusetzen, das eine Quote von 45 Prozent an emissionsarmen Fahrzeugen bei Neubeschaffungen vorsieht.

„Wasserstoff wird in erster Linie Perspektiven für die sichere Versorgung der Region mit Strom, Wärme und Kraftstoffen aus klimaneutralen Quellen und Prozessen sorgen und die vorhandene Wirtschaftskraft stärken“, sagt Jens Krause, Sprecher des Wasserstoffnetzwerks Lausitz – DurcH2atmen.

Die Studie offenbart, dass die Lausitz die Chance ergreifen und sich als innovativer Standort für nachhaltige Energieproduktion, Forschung und Entwicklung und Anlagenbau im Bereich der Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie überregional und international platzieren sollte, um Unternehmensansiedlungen voranzutreiben. Dabei muss auch die Energieversorgung der zu entwickelnden Standorte (Industrie, Forschung, Tourismus) sowie die zusätzliche Nachfrage nach Personen- und Gütermobilität neu geplant und von Beginn an emissionsfrei aus vornehmlich regionalen Quellen bedient werden.

Unterstützung für Kommunen und Regionen durch HyLand

Koordiniert durch die NOW GmbH fördert das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) mit dem Projekt HyLand – Wasserstoffregionen in Deutschland bereits seit 2018 die Möglichkeit für Kommunen und Regionen, sich als Wasserstoffregion zu etablieren. Die Entwicklung von Akteurslandschaften, die Erstellung von regionalen Konzepten und die Umsetzung dieser Konzepte gehören zu den geförderten Kategorien des Programms. Mehr Informationen gibt es unter www.hy.land.

Kontakt
Michael Graß
Manager Presse und Publikationen / Kommunikation HyLand
+49 (0)30 311 61 16-216
michael.grass@now-gmbh.de

HyBayern – Grüne Wasserstoffmodellregion

Aufbau eines geschlossenen Kreislaufs aus grüner H2 Erzeugung, -verteilung und -nutzung
Landkreis Landshut, Ebersberg, München
Projektvolumen
42 Mio. Euro
Laufzeit
2020-2025
Durch die Nutzung des grünen Wasserstoffs als Kraftstoff für den Betrieb von 35 neuen Brennstoff­zellen- Bussen, 30 Pkw, Flurförder­zeugen und dem geplanten Wasserstoff-Technologie-Anwender­zentrum werden jährlich bis zu 4.500 Tonnen CO2 Tonnen CO2 eingespart.